St. Jakob im Defereggen – geschummelt

Kurz nach sechs in der Früh werden die Arbeiter munter, ich auch. Schon kurz vor sieben sitze ich beim Frühstück. Die 4 Bayern verhalten sich noch ruhig.

Um acht Uhr stehe ich Abmarschbereit vor der Hütte. Es hat kräftig geregnet und der Gebirgsbach ist noch wilder und schmutziger.

Nach 15 Minuten sehe ich schon das erste Problem, das mich erwartet hätte auf dem Weg hinauf zur neuen Reichenberger Hütte. Da ist keine Brücke mehr. Das Überqueren des reißenden Bachs ist unmöglich. Hoffentlich kommt niemand diesen Weg herunter.

Also steige ich nun 500 Höhenmeter ab, zuerst auf schmalen Steig, später auf etwas breiterem Weg. Der Wanderweg führt geradewegs in die Umbalfälle und unmittelbar nach dem Ausstieg steht man vor der Prebell- und Islitzer Alm. Ich bin wieder online und kann nach 2 Tagen wieder ein Lebenszeichen von mir geben.

Ich kehre kurz auf der Islitzer Alm ein und frage nach dem nächsten Bushalt. Ich habe heute keine Lust mehr für einen 1100m Aufstieg, um wieder auf fast unbegangenem Weg in 2600 Metern im Schnee zu stecken. Die Schuhe sind noch vom Vortag nass.

Also laufe ich das Tal weiter abwärts bis nach Hinterbichl, steige dort in den Bus um über Matrei und Huben nach St. Jakob im Defereggental zu kommen.

Dort bin ich kurz nach 13 Uhr und während ich meine Wäsche (wahr ziemlich notwendig) wasche beginnt es zu donnern. Da hab ich wohl Glück gehabt. Das hätte mich oben in den Bergen getroffen und zu einer weiteren Hüttenübernachtung geführt.

So bin ich heute mal Tourist und sehe mir den Ort an, speziell Orte mit Zapfhahn.

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Clarahütte – erschwerte Bedingungen

Nach einer ruhigen Nacht auf der Lenkjöchlhütte starte ich um kurz nach 8 Uhr. Ich versichere mich nochmals beim Hüttenwirt, wie der genaue Wegverlauf ist. Vor lauter Schnee sind kaum Markierungen zu sehen. Der Aufstieg erfolgt zu mehr als die Hälfte über Schnee und Eis, gefühlte 100 Prozent. Blöd an der Sache sind die unterschiedlichen Verhältnisse. Mal tiefer Sulz, mal Eis.

Noch zwei weitere Wanderer folgen mir, Sie besteigen den Ahrner Kopf, steigen daher kurz vor der Schlüsselstelle nach links raus.

Für die letzte Querung, zum vorderen Umbaltörl, benötige ich ca. 1 Stunde, ohne Schnee würde dies 3 Minuten dauern. Etwas geschafft und pitschnass sitze ich um 11:30 Uhr in der Scharte.

Der Abstieg hat auch so einige Herausforderungen zu bieten. Ich sitze nun auf 2.926m. Trotz Alpensüdseite gibt es Schneereste bis unter 2.000m. Es sind große Schneefelder zu queren und zwei Bäche müssen irgendwie überquert werden. Da die Schuhe sowieso voll Wasser stehen, tut ein bisschen mehr Wasser auch nicht mehr schaden.

Nach gut 6 Stunden erreiche ich die schwer beschädigte Clarahütte. Gut 200 Hubschrauber haben neues Baumaterial herbei geschafft. Eine Lawine liegt keine 50 Meter entfernt.

Hier bleibe ich für eine Nacht. Das nächste Problem steht schon vor der Tür. Das Tal hinauf zur neuen Reicheberger Hütte ist wegen Unbegehbarkeit gesperrt. Ich darf daher 500 Meter mehr absteigen bis zur Prebellalm und dann von 1500m auf 2600m zur Hütte aufsteigen und danach hinab nach St. Jakob im Defereggental absteigen. Hier ist dann mal große Wäsche angesagt und nach 3 Tagen sollte mein Handy auch mal wieder Empfang haben. Hier auf der Clarahütte gibt es nur Satellitentelefon und gestern auf der Lenkjöchlhütte gibt es nur stundenweise Telefon, wenn denn mal die Funkverbindungen gut sind.

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Am Umbaltörl

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Blick zurück von der Clarahütte

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Die einsame Clarahütte

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Lenkjöchlhütte 2.603m – Hier wollte ich schon lange mal hin.

Diese Hütte kurz vor Osttirol auf einem Sattel zwischen dem Röt- und dem Windtal gelegen, steht sehr exponiert und einsam. Die beiden südtiroler Anstiege haben jeweils 1.000 Höhenmeter.

Um kurz nach 9:00 Uhr starten wir in Kasern. Eine gute halbe Stunde können wir noch gemeinsam Aufsteigen, dann trennen sich unsere Wege. Tanja und die Zwillinge laufen in Richtung Weiße Wand und Ahornach und ich nach links ins Röttal. An der Röttalalm lege ich gegen 11:00 Uhr eine kurze Rast ein. Danach folgt ein langes, einsames Hochtal und der Schnee kommt immer näher.

Ab 2.200m sind Schneefelder zu queren und die Gletscher auf der rechten Talseite rücken auch näher.

Endlich ist die Hütte hoch oben auf dem Sattel erkennbar und um 13:25 Uhr stehe ich an der Tür.

Noch sind einige Tagesgäste hier, aber mit der Zeit wird es immer ruhiger. Ich komme in einem Schlafsaal mit 8 Betten unter als einziger Gast. Am späten Nachmittag fallen noch 17 Italiener ein, die einen anderen Schlafsaal bekommen.

Einziger Luxus ist eine Toilette und drei Wasserhähne im Flur. Die Badewanne (See vor der Hütte) ist noch zugefroren.

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Kasern 18:30 Uhr

Das hat heute trotz der großen Schneefelder gut funktioniert. Kurz vor Kasern sind wir noch kurz auf der Adleralm eingekehrt. Den Wirt hatte ich am Samstag kennen gelernt. Er hat mir ein paar Tips gegeben.

Um 18:30 Uhr sind wir dann im Berghotel Kasern. Den Zwillingen ist keine Müdigkeit anzusehen. Sie haben erstmalig aus eigener Kraft den Alpenhauptkamm unter erschwerten Bedingungen gemeistert.

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Alpenhauptkamm zum 2.

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Heute sind wir über den Krimmler Tauernpass zurück nach Südtirol. Im Moment sitzen wir 2000m auf der Tauernalm und stärken uns. Wetter, Füße und Einstellung Top.

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Alpenhauptkamm überschritten

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Um 14 Uhr stand ich im Schnee auf der Birnlücke. Der Abstieg ins Krimmler Tal gestaltete sich viel schwieriger als erwartet. Sehr steil und ausgesetzt. Zum krönenden Abschluss kamen dann noch 3 größere Lawinen, die letzte hinab bis 1900 Meter.

Eine Lawine wollte ich nicht überqueren, da darunter ein munteres Bächlein am Sprudeln ist. Das Umsteigen hat mich einige Nerven gekostet.

Die letzten beiden Stunden ging es dann locker hinab zum Krimmler Tauernhaus 17:15 Uhr. Tanja und die Zwillinge sind ca. 30 Minuten später da.

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Mittag an der Birnlücke

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Bis hierher war es ein gutes Stück zu klettern. Jetzt noch 200 Höhenmeter und dann hinab nach Österreich. Im Bild über der Hütte sieht man den Pass.

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