Clarahütte – erschwerte Bedingungen

Nach einer ruhigen Nacht auf der Lenkjöchlhütte starte ich um kurz nach 8 Uhr. Ich versichere mich nochmals beim Hüttenwirt, wie der genaue Wegverlauf ist. Vor lauter Schnee sind kaum Markierungen zu sehen. Der Aufstieg erfolgt zu mehr als die Hälfte über Schnee und Eis, gefühlte 100 Prozent. Blöd an der Sache sind die unterschiedlichen Verhältnisse. Mal tiefer Sulz, mal Eis.

Noch zwei weitere Wanderer folgen mir, Sie besteigen den Ahrner Kopf, steigen daher kurz vor der Schlüsselstelle nach links raus.

Für die letzte Querung, zum vorderen Umbaltörl, benötige ich ca. 1 Stunde, ohne Schnee würde dies 3 Minuten dauern. Etwas geschafft und pitschnass sitze ich um 11:30 Uhr in der Scharte.

Der Abstieg hat auch so einige Herausforderungen zu bieten. Ich sitze nun auf 2.926m. Trotz Alpensüdseite gibt es Schneereste bis unter 2.000m. Es sind große Schneefelder zu queren und zwei Bäche müssen irgendwie überquert werden. Da die Schuhe sowieso voll Wasser stehen, tut ein bisschen mehr Wasser auch nicht mehr schaden.

Nach gut 6 Stunden erreiche ich die schwer beschädigte Clarahütte. Gut 200 Hubschrauber haben neues Baumaterial herbei geschafft. Eine Lawine liegt keine 50 Meter entfernt.

Hier bleibe ich für eine Nacht. Das nächste Problem steht schon vor der Tür. Das Tal hinauf zur neuen Reicheberger Hütte ist wegen Unbegehbarkeit gesperrt. Ich darf daher 500 Meter mehr absteigen bis zur Prebellalm und dann von 1500m auf 2600m zur Hütte aufsteigen und danach hinab nach St. Jakob im Defereggental absteigen. Hier ist dann mal große Wäsche angesagt und nach 3 Tagen sollte mein Handy auch mal wieder Empfang haben. Hier auf der Clarahütte gibt es nur Satellitentelefon und gestern auf der Lenkjöchlhütte gibt es nur stundenweise Telefon, wenn denn mal die Funkverbindungen gut sind.

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Am Umbaltörl

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Blick zurück von der Clarahütte

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Die einsame Clarahütte

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