Tag 9 – Ein etwas verunglückter Ruhetag

Nach der langen Tour gestern gehe ich es heute sehr ruhig an. Gegen halb zehn laufe ich in Richtung Bus und fahre hinab nach St. Ulrich. Von dort geht es dann zur Standseilbahn Raschötz. Beim Hinauflaufen wundere ich mich über die mir entgegenkommenden Gruppen. Für abends wäre das normal aber doch nicht am Vormittag. Wo kommen die denn her?

In der Station angekommen freue ich mich, dass die Bahn schon dort steht. Dann geht es ja gleich los. Doch die Zutrittskontrolle zeigt rot und full, seltsam.

Zwei Minuten später weiß ich mehr. Die obere Kabine ist bei der ersten Fahrt, fünf Meter vor dem Endpunkt, stecken geblieben, warum auch immer – Feierabend. Wie lange der Zustand anhält, unbekannt. Die letzten zwei Stunden hat sich das Teil jedenfalls nicht mehr bewegt.

Von daher geht es zurück zur Talstation der Seceda-Seilbahn. Hier fahre ich bis zur Mittelstation und laufe von dort den restlichen Weg hinauf zur Broglesscharte, knapp oberhalb der Broglesalm und dann hinter zur Brogleshütte im oberen Villnößtal. Auf diese Idee kamen heute nicht allzu viele Wanderer. Als ich ankomme sitzen nur ein paar Mountainbiker vor der Hütte. Einfach herrlich ruhig. Von Raschötz kommt derzeit niemand, wegen der defekten Bahn.

Da ich aber meinen geplanten Abstieg schon im Aufstieg genommen habe, beginne ich umzuplanen. Es ist noch früh, gerade mal zwölf Uhr. Der kürzeste Weg wäre jetzt durch die Panascharte. Anspruchsvoller auf jeden Fall der Steig durch die Mittagsscharte und richtig weit der Weg über das Kreuzjoch und die Roascharte. Das könnte aber evtl. ein zeitliches Problem geben.

Nach der Pause laufe ich hinab ins nächste Tal auf den Adolf-Munkel-Weg. Am Abzweig zur Mittagsscharte laufe ich vorbei, weiter auf dem Adolf-Munkel-Weg, hinauf zur Doppelalm Gschmagenhardt- und Geisleralm. Auf der Geisleralm, mit unglaublichem Blick in die Geislergruppe, lege ich nochmals eine Pause ein und beginne zu rechnen. Da im Norden ständig Schauer vorbei ziehen und bei mir auch schon seit Stunden immer wieder einzelne Tropfen fallen, nehme ich den ‚kurzen‘ Weg durch die Mittagsscharte, hinüber nach Gröden.

Um 15:08 Uhr bin ich am Einstieg. Ich gehe ruhig und gleichmäßig die nun folgenden, fast 900 Höhenmeter, hinauf. Es kommt mir fast niemand entgegen. Auf halber Höhe treffe ich die letzten Personen. Sie meinen, dass ich noch mindestens eineinhalb Stunden bis zur Scharte bräuchte. Ich gebe zurück, dass ich dann schon bei Erwin auf der Sangonhütte sitzen will. Die Scharte sollte in maximal 35 Minuten erreicht sein.

Ich stapfe weiter und in etwa dieser Zeit bin ich dann auch oben. Jetzt heißt es schnell warme Sachen anzuziehen, inklusive Handschuhe. Es ist hier oben in 2.760 Metern ganz schön windig und es hat genau 3,5 Grad.

Die Handschuhe waren für den Abstieg hinab in Richtung Regensburger Hütte auf jeden Fall eine gute Wahl. Der Weg war vor zwei Jahren, als ich letztmals hier herab bin, schon mäßig. Jetzt ist er aber wirklich baufällig und an einigen Stellen wird schon heftig gearbeitet. Es liegt eine Menge Bauholz umher.

Den Ausstieg erreichen ich um 17:11 Uhr, für den Durchstieg habe ich somit zwei Stunden und drei Minuten benötigt. Bin zufrieden.

Mittlerweile kamen schon Handynachrichten, ich solle mich doch tunlichst beeilen und nicht so viele Fotopausen einlegen. Meine Schwester und die Zwillinge sitzen schon bei Erwin und haben Hunger und Durst.

An der Regensburger Hütte mache ich noch ein Photo und hänge drei Biergläser an. Wollte mich schon mal ankündigen.

Gut 15 Minuten später laufe ich über die Almwiese vor der Hütte und der Hüttenwirt kommt mir mit einem großen Bier entgegen. Ganz toll. Ein herzlicher Empfang.

Nach dem Essen laufen wir dann gemeinsam hoch zur Juac-Hütte. Hier kehren wir nochmals kurz ein und warten auf den Sonnenuntergang. Beim Abstieg ergeben sich unglaublich tolle Bilder.

Da im Dorf noch eine Veranstaltung ist, laufen wir nach dem Duschen noch eine Runde und gucken auch noch kurz bei Alex rein.

Statistik:
Reine Gehzeit gut sechs Stunden
Höhenmeter im Aufstieg gut 1.500
Weglänge 22 km

Aufstieg zur Broglesscharte

Aufstieg zur Broglesscharte

Blick aus der Scharte

Brogleshütte

Geislergruppe

Auf dem Weg zur Geisleralm

Geisleralm

Blick von der Geisleralm hinauf zu Sass Rigais und Mittagsscharte

Gschmagenhardt-Alm

Blick zurück auf die Doppelalm

Rückblick beim Aufstieg

Rückblick ins Villnößtal

Geschafft

Das Grödner Tal in Sicht

Renovierung des Steigs

Instandhaltungsarbeiten

Glück gehabt. Der Regen zieht vorbei

Ziel erreicht

Mahlzeit

An der Juac-Hütte

Beim Abstieg

Beim Abstieg

Beim Abstieg

Das Ziel in Sicht

Wolkenstein und Schlern

..

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Tag 8 – Umrundung Langkofelstock

Heute gibt es um 07:15 Uhr Frühstück. Abmarsch ist um 08:10 Uhr. Um 08:26 Uhr steigen wir in den total überfüllten Bus zum Sellapass. Beinahe waren auch nur 50% von uns in den Bus gekommen.

Es ist saukalt, aber sonnig. Der Rest der Familie fährt vom Sella-Joch mit dem Lift zur Sellascharte und steigt dann etwas weiter unten in den Klettersteig auf den Plattkofel ein.

Ich umrunde den Langkofelstock über den Friedrich-August-Weg zur Plattkofelhütte. Diese kenne ich ja schon von der Übernachtung von Freitag auf Samstag.
Nach eineinhalb Stunden erreiche ich die Hütte um 10:30 Uhr, nach sechs Kilometer wandern und gut 300 Höhenmetern.

Blick in den Langkofel

Die Sella

Marmolada und Fassa-Tal

Rifugio Sandro Pertini

Der Rosengarten – Hier war ich die ersten fünf Tage unterwegs

Plattkofelhütte in Sicht

Das Wetter ist scheinbar stabiler als angekündigt. Außerdem kühle ich immer mehr aus. Also laufe ich nach einer Stunde Pause über den Wiesenrücken in Richtung Rosengarten. Diesen Weg konnte ich am letzten Freitag nicht genießen, wegen dem extrem schlechten Wetter. Ich kann ja am Padonpass in Richtung Tirler Hütte absteigen, sollte sich das Wetter verschlechtern.

Da auch am Padonpass noch immer Sonnenschein herrscht, laufe ich schlussendlich auch noch hoch zur Tierseralplhütte. Diese erreiche ich gegen 13:30 Uhr.

Dort gefällt es mir richtig gut. Hab mich nach innen verkrümelt. Es ist ganz schön kalt. Hab jetzt 13 km gewandert bei 657 Metern Anstieg.

Der unangenehme Teil beim Zustieg zur Tierseralplhütte

Die Hütte ist erreicht

Die Schneefallgrenze ist verdammt tief

Gröden und der Plattkofel

Auch auf dieser Hütte bleibe ich ca eine Stunde. Rundum hat es sich zugezogen und es donnert auch einige Male. Dann gehe ich weiter zur Rosszahnscharte. Diese Scharte ist ganz einfach erreichbar, ca 500 Meter von der Hütte entfernt. Mit ihr erreiche ich auch den oberen Rand der Seiser Alm.

Der Abstieg hinab durch die Scharte ist auch fast ohne technische Probleme zu bewerkstelligen. Auf der Alm probiere ich mir bisher unbekannte Wege aus und so komme ich zwischen Saltria und Tirler, auf Höhe der Floralpina, aus dem Wald.

Wenige hundert Meter weiter am Weg steht die Saltner Schwaige. Hier mache ich eine letzte Pause. Ab hier gibt es um diese Uhrzeit bis nach Wolkenstein keine Einkehrmöglichkeiten mehr. Die Pause dauert wesentlich länger als geplant. Ich bin der letzte Gast und unterhalte mich noch längere Zeit mit der Chefin.

Da ich weiß, dass ich von dort noch gut zwei Stunden Fußmarsch habe, sollte ich dann doch langsam losgehen.

Den jetzt folgenden Weg nach Monte Pana gehe ich gegen Abend unheimlich gerne. Der Weg ist nicht besonders schön, dafür tut die abends einkehrende Ruhe richtig gut. Auch das Licht stimmt heute absolut.

Kurzer Aufstieg zur Rosszahnscharte

Die Scharte

Schneeschauer über der Seiser Alm

Und im Süden

Dem Schlern sehr nahe

Die Rosszahnscharte. Blick von der Seiser Alm

Dort hinten liegt das Ziel – Wolkenstein

Plattkofel und Langkofel

Blick von der Saltner Schwaige

Abendlicht

Auf der Weltcup – Piste – Ciaslat

Die Sella im Abendlicht

Abendrot in Wolkenstein

Nach Monte Pana geht der Wanderweg weiter nach La Selva und dann nach Wolkenstein. Gegen 20:40 Uhr treffe ich an der Pension bei unglaublichen Lichtverhältnissen ein.

Ein herrlicher, wenn auch etwas kühler Wandertag geht zu Ende.

Ca. 32 km mit 900 Höhenmeter. Gesamtdauer mit ca. 3 Stunden Pause, etwas über 12 Stunden.

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Tag 7 – Eigentlich ein Regentag

Der Wetterbericht ist wirklich richtig mies. Die ganze Nacht regnet es und es waren einige Gewitter in der Front die uns überquert hat. Wir wollten eigentlich um 8:15 Uhr mit dem Bus hoch zum Sellapass. Das hat sich erledigt.

Also mit aller Ruhe Frühstücken und dann mal weiter sehen. Die Zwillinge wollen Klettern. Evtl. ist das nach der nächsten Front am Nachmittag möglich.

Ich möchte wandern und so denke ich mir, dass ich in den zwei Stunden, die es laut Wetterbericht nicht regnen soll die Dantercepiës hoch laufe, um mich in die Panoramahütte zu verkrümeln.

Als ich aus dem Haus laufe bekomme ich eine andere Idee. Es soll erst um 12 Uhr wieder regnen. In dieser Zeit könnte ich es doch durch das einsame Val Cedul bis hoch zum Cir-Joch schaffen. Das sind knapp 900 Meter Aufstieg auf knackige fünf Kilometer aufgeteilt. Oben komme ich dann auf den Dolomitenhöhenweg 2 und von dort kann man es in gut 20 Minuten durch das Joch in die Jimmyhütte schaffen. Also los.

Langental – Einstieg ins Val Cedul

Im Val Cedul – Rückblick

Dort geht es hinauf

Noch ein Rückblick hinab in Richtung Wolkenstein

Das Cirjoch ist erreicht – Die Wolken werden dicker

Der Durchstieg ist geschafft – Die Hütte in Sicht

Kurz vor der fünfstündigen Zwangspause

Ich stehe um 11:56 Uhr am Joch – Pitchnass. Hat aber nix mit Regen zu tun. Die aufziehenden Wolken im Westen sorgen für natürliche Beschleunigung ;-))

Hier oben ist trotz Hauptsaison fast nichts los. Ein paar Fernwanderer sind unterwegs und ein paar Wanderer, die wohl nicht wissen, was sie tun. Die wollen doch wirklich rüber zur Puezhütte in dünnen Klamotten und mit Phototasche. Die werden noch ihr blaues Wunder erleben. Aber jedes Wort ist hier überflüssig.

Fünf Minuten später fallen die ersten Tropfen und als ich die Scharte verlasse regnet es sogar kurz mal stärker. Zwischendurch blinzelt noch immer die Sonne. Langsam kommen die Wolken tiefer und zum Glück sehe ich die rettende Hütte.

Um 12:30 Uhr bin ich an der Hütte. Es bleibt gerade noch Zeit um draußen ein Bier zu bestellen, dann flüchte ich hinein. Ansonsten würde das Glas gleich überlaufen.

Es beginnt zu schütten, zwischendurch auch zu hageln. Die Blitze sind verdammt nahe und bis jetzt war es schon viermal wegen Stromausfällen dunkel in der Hütte.

Ich bleibe bis um 16:40 Uhr in der Hütte. 10 Minuten vorher beginnt der Lift hinunter nach Coravara wieder zu laufen. Aus Sicherheitsgründen sind alle Lifte während der Gewitter abgeschaltet.

Als ich die Hütte verlasse, bin ich allein unterwegs. Oberhalb der Hütte verläuft ein neuer Weg hinüber zum Dantercepiës-Bahn. Es donnert noch immer in der Sella. Bei mir fallen zum Glück nur noch ein paar Regentropfen, durchmischt mit Schneeflocken. Es ist ganz schön kalt geworden. Das obere Band der Sella und die Gipfel sind weiß.

Sauwetter

Farbänderung in der oberen Etage

Schnee

Wassermassen stürzen in’s Tal

Von der Bergstation der Dantercepiës folge ich dem Weg zur Panoramahütte und dann weiter dem Weg ins Tal. Überall arbeiten Bagger um die Schäden, die in den letzten Stunden durch die enormen Wassermassen entstanden sind, zu beheben.
Kurz nach 18:00 Uhr bin ich im Tal und nach dem Duschen geht es ins Pranieves zum Abendessen. Der Abschluss erfolgt mal wieder bei Alex. An der Kirche arbeitet die Feuerwehr schon seit Stunden, um einen Wassereinbruch zu beheben.

Auf dem Weg zu Alex

Wasserschäden

Statistische Daten:
Aufstieg zur Hütte durch das Val Cedul und über das Cirjoch
Start: 09:41 Uhr
Länge: 7,36 km
Zeit: 2:51 Stunden
Anstieg: 892 Höhenmeter
Abstieg: 261 Höhenmeter

Abstieg nach Wolkenstein
Start: 16:42 Uhr
Länge: 6,60 km
Zeit: 1:37 Stunden
Aufstieg: 83 Meter
Abstieg: 711 Meter

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Hüttenwanderung – mal anders als in den letzten Tagen 

Am Tag sechs ist mal ein Ruhetag angesagt. Nach dem Frühstück und nachdem meine Schwester noch ein bisschen geschreinert hat, laufen wir langsam hoch auf die Seceda. Die Juac-Hütte lassen wir erstmal links liegen und es geht weiter zur Regensburger Hütte. Nach kurzer Getränkepause geht es hoch zur Piëra Longia Hütte. Auch hier wird mal kurz zur Theke rüber geschaut.

Weiter geht es zu Bruno auf die Troier Hütte, zum Mittagessen. Danach zur Sëura Sass zum Käse probieren und dann zu Erwin auf die Sangonhütte. Hier werden dann die Depots nochmals aufgefüllt, weil man muss ja irgendwie den steilen Aufstieg hoch zur Juac-Hütte überstehen. Dort angekommen, sitzen dort die Trailfreunde aus dem Siegerland, die ich ebenfalls von der Plattkofelhütte kenne. So müssen wir dort auch noch einen Stop einlegen.

Mit Einbruch der Dämmerung geht es dann hinab ins Tal. Diese Uhrzeit ist uns ja nicht ganz unbekannt ;-))

Zur Belohnung gibt es am späten Abend noch ein Getränk vor der Pension. In der Ferne sieht man Wetterleuchten.

Insgesamt kamen heute 15,5 km zusammen und 866 Höhenmeter.

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Hüttenwanderung – Tag 5

In der Nacht gewittert es noch mehrfach. Besonders heftig ist es gegen vier Uhr. Wie jeden Tag bin ich auch heute um sechs Uhr munter und um halb sieben drehe ich bei leichtem Regen eine Runde um die Hütte. Ich bin mir nicht sicher, ob ich direkt nach dem Frühstück los laufe, da die Wolken sehr niedrig hängen.

Um 07:45 Uhr bin ich fertig mit dem Frühstück und zehn Minuten später stehe ich fertig bepackt vor der Hütte.

Die Wolken hängen noch immer tief und aus dem Tal steigt Nebel auf. Ich laufe los und es ist kein Mensch unterwegs, einfach traumhaft. Vor mir ist auch heute noch niemand hier unterwegs gewesen. Es ist keine Spur auf den stellenweise sehr rutschigen Wegen zu sehen.

Ich laufe um den Langkofel herum und mit Erreichen des Einstiegs zur Langkofelscharte beginnt der Abstieg hinunter nach Monte Pana.
Als ich auf den Fahrweg zwischen Saltria und Monte Pana stoße, begegnen mir die ersten Personen für heute.

Von Monte Pana hinunter nach St. Christina laufe ich über den Wanderweg. Kurz vor der Ortschaft laufe ich durch den Wasserfall – sehr beeindruckend.

Im Ort laufe ich noch durch den Zielbereich der Saslong und dann geht es steil bergauf in Richtung Col Raiser.
Auf halbem Weg kehre ich noch kurz in der Pramulin-Hütte ein. Hier bekomme ich durch Zufall mit, dass die Heese3 mächtig Tempo machen und nicht mehr allzu weit von der Sangonhütte entfernt sind.

Ich zahle schnell und mache mit dem weiteren Aufstieg weiter. Das Hinweisschild weist 45 Minuten aus. Ich benötige 20 Minuten.

Erwin sieht mich schon von Weitem kommen und begrüßt mich. Um 12:02 Uhr stehe ich an der Hütte. Zwei Minuten später kommt Andre aus der entgegengesetzten Richtung. Meine Schwester nochmals ein paar Minuten später und wiederum etwas später, Patrick.

Sie haben mächtig Gas gegeben und sind pitschnass geschwitzt. Sie hatten mehr als 1.100 Höhenmeter zu überwinden und haben die Sollzeiten um locker 50% unterschritten.

Wir sitzen noch einige Stunden an der Hütte. Dann geht es langsam in Richtung Wolkenstein. An der Juac-Hütte muss natürlich noch eine kurze Pause eingelegt werden.

Der Abstieg nach Wolkenstein geht dann ruck-zuck. Wir beziehen die Zimmer und dann geht es noch auf das Craft-Beer-Treffen. Hier treffen wir auch wieder zwei Landshuter, die ich schon tags zuvor auf der Langkofelhütte und heute auch schon auf der Sangonhütte getroffen habe. Nebenbei wohnen sie ebenfalls in der gleichen Pension.

Den Abschluss gibt es dann noch bei Alex im Irish Pub.

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Hüttenwanderung – Tag 4

Auch heute bin ich wieder vor sechs Uhr munter und treibe mich ab halb sieben vor der Hütte rum. Es ist sonnig und es sieht nach einem schönen Tag aus. Das Alpenglühen hat heute leider wieder nicht stattgefunden.

Um sieben sitze ich am Frühstückstisch und um acht bin ich auf der Piste.

Nach ein paar Minuten habe ich das erste Joch erreicht, den Passo Donna. Von hier sehe ich auch schon das Tagesziel, die Plattkofelhütte am unteren Rand des Plattkofels.

Kurz darauf erreiche ich schon den Passo Ciaregole und dann geht es steil hinab ins Durontal.

Im Tal angekommen heißt es den frisch ausgegrabenen Bachlauf zu überwinden. Eine Brücke fehlt derzeit. Im Moment weiß ich noch nicht, dass es nicht das letzte Wasser ist, mit dem ich es heute zu tun bekomme.

Ich folge dem Bach aufwärts und im Talschluss beginnt eine heftige Steigung hinauf zum Duronpass. Kurz vor Erreichen der Passhöhe trifft mich ein erster Regentropfen. Wo kommt der den her? Wir haben doch strahlend blauen Himmel. Fast gleichzeit höre ich einen Donner aus dem Rosengarten. Das Gewitter ist schneller da als ich Gucken und Laufen kann.

Da ich von jetzt an in östliche Richtung Richtung laufe habe ich Hoffnung, noch einigermaßen trocken davon zu kommen. Ich beschleunigen meine Schritte und folge dem Verlauf des Grenzkamms zwischen Südtirol und dem Trentino.

Nach ein paar hundert Metern muss ich doch die Regenjacke überziehen. Die tief über den Rosengarten kommenden Wolken holen mich ein. So lange die Donner weiter weg bleiben, hält sich das aber in Grenzen. Irgendwann kommt noch Sturm hinzu und es graupelt. Schutz gibt es hier weit und breit nicht und daher immer schön einen Fuß vor den anderen setzen und immer weiter. Dieses Lavagestein hier, durchsetzt mit Erde und flüssigen Kuhfladen ist ein optimales Gleitmittel.

So plötzlich wie das Wetter kam ist es auch nach knapp einer Stunde wieder vorbei und die Sonne strahlt. Es steigen sogar schon wieder Wanderer auf den Plattkofel hoch. Wenn ich nach Westen sehe, lasse ich dies im Moment mal lieber bleiben.

Um 11:25 Uhr stehe ich vor der Plattkofelhütte und damit in Südtirol. Heute Morgen hatte ich schon einmal am Duronpass den linken Fuß auf dieser Seite und gestern Morgen an der Grasleitenpasshütte war ich ebenfalls schon einmal ein paar Meter in Südtirol.

 

Werde mich jetzt erstmal stärken und dann gucken, was der Tag noch bringt.

Mein Schwesterlein wurde von dieser Wolke wohl ebenfalls überrascht und konnte in Klausen kurzfristig einkehren.

Das waren heute dann 10,8 km und knapp 500 Höhenmeter in 3 Stunden und 24 Minuten. Das hatte ich mir etwas anders vorgestellt.

Auch im Verlauf des Nachmittags regnet es andauernd. Von daher genieße ich die Köstlichkeiten der Hütte und das nähere Umfeld. Die Hütte ist einfach nur toll. Die Bettenlager entsprechen nicht dem, was ich bisher kenne. Das sind Zimmer mit richtig viel Platz. Waschräume und Duschen sind optimal.

Ab halb sieben gibt es Abendessen. Ich habe einen netten Wanderkollegen am Tisch sitzen und wir unterhalten uns noch lange. Er hat heute bei diesem miesen Wetter eine wilde Klettersteigtour absolviert.

Nach 20 Uhr kommt noch eine große Gruppe hier an, heftig verspätet und durchnässt. Sie waren letzte Nacht in der Sella und hatten einige Probleme beim Abstieg.

Nach dem vorläufig letztem Gewitter heute Abend drehe ich noch eine Runde um die Hütte und bewundere die Blitze über dem Raschötz.

Es war ein etwas anderer Wandertag mit vielen netten Gesprächen und neuen Erfahrungen.

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Hüttenwanderung- Tag 3

Heute Morgen war ich schon um fünf Uhr munter. Bewegen durfte ich mich aber nicht. Die Federn in meinem Bett veranstalten einen Höllenlärm.

In meinem Lager, Lager Nr. 1, waren noch drei Mitschläfer von zehn möglichen. Von daher schon einmal sehr angenehm. Um sechs bin ich dann trotzdem raus.

Ganz optimal war der Sonnenaufgang nicht.

Nach Frühstück und Packen laufe ich um acht Uhr los. Angesichts der schnell aufstrebenden Wolken lassen ich den Plan fallen heute Morgen noch vor der eigentlichen Wanderung hoch zum Santner Pass zu steigen. Außerdem haben mich die Menschenmassen, die hier nachmittags auftauchen, abgeschreckt. So habe ich die Berge fast alleine für mich und steige langsam hoch zur Grasleitenpasshütte auf 2.601 Metern Höhe.

Kurz vor der Hütte, die ich gegen neun Uhr erreiche, treffe ich auf Mufflons. Sie queren ganz gemütlich den Steig und lassen sich 100 Meter rechts davon nieder. Dabei lösen sie ordentlich Steinschlag aus.

Ich gehe direkt weiter hoch zur nächsten Scharte, dem Passo d’Antermoia. Hier bin ich gegen zehn Uhr. Eine weitere Gruppe ist ebenfalls hier oben. Die Aussicht ist grandios.

Kurz kann ich weit im Hintergrund noch den Sass Rigais erkennen, aber die Wolken nehmen schnell zu.

Ich bleibe noch eine halbe Stunde hier sitzen, dann beginne ich mit dem Abstieg. Eine grandiose Landschaft. Und nur in weiter Entfernung sind Wanderer und Kletterer zu erkennen.

Um 10:30 Uhr erkenne ich im Talgrund den Antermoiasee. Ein kleiner See auf 2.500 Metern und kurz dahinter liegt das Tagesziel, die Antermoiahütte. Diese erreiche ich um Punkt elf Uhr.

Nach dem Beziehen des Zimmers ziehe ich wieder die Wanderschuhe an und gehe bis zum Passo di Donna. Von dort läuft man ganz einfach hoch zum kleinen Gipfel des Mantello’s. (2.567 m).

Die Aussicht dort oben ist grandios. Leider stören die sich auftürmenden Wolken ein wenig. Daher bin ich auch froh, dass ich heute die kurze Variante gelaufen bin.

Gegen 15:00 Uhr bin ich wieder in der Hütte. Ab und an fallen ein paar Tropfen.

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