Dachsblog

Heute Morgen herrscht im Tal ein wenig Chaos. Die Talstraße wird neu geteert. Alle Busse haben Verspätung und man steht noch zusätzlich 30 Minuten.

Ich laufe oben auf der Sonnenterrasse des Raschötz hinüber zur Brogleshütte. Es ist diesig und die Wolken beginnen sich aufzutürmen.

Im Langental erhalte ich einen Anruf von Laubach, wo ich mich denn genau befinde. Ich erkläre, dass ich mich kurz vor dem großen Stein an der Alm Almhütte befinde und den Stein gerade jetzt sehen kann. Das Gespräch wird dann relativ kurzfristig beendet. Da wir von diesem Felsbrocken geredet haben laufe ich dorthin und fotografiere das Teil. Ich bleibe auch noch kurz dort stehen und mache Bilder von der Umgebung. Dann gehe ich weiter, mitten durch eine Viehherde. Es bimmelt heftig und gleichzeitig ruft meine Schwester an. Sie fragt ebenfalls, wo ich denn gerade so rum laufe. Ich sage ihr „Das hörst Du doch, das ganze Gebimmel“. Worauf sie antwortet, „Ich höre es, und auch live.“ Ich bin etwas perplex und sie meint nur, ich solle mich mal umdrehen. Da steht mein Schwesterlein direkt hinter mir. Überraschung absolut geglückt. Sie ist heute Morgen kurzfristig mit Ryanair hierher gekommen. Sie will noch für den Köln-Marathon üben und da sind die Dolomiten doch viel besser geeignet als der Hunsrück.

Das Training hat begonnen ;-))

Gerade zieht die 16:00 Uhr-Regenwolke drüber. Ich bin wohl der letzte Tagesgast hier oben. Der Rest bleibt über Nacht und ich darf noch gut 2-3 Stunden absteigen.

Das Ziel ist eigentlich zum Greifen nah, aber es liegt noch ein ganz schön langes Stück Weg vor mir.

Gipfel 1 der Col Plö Alt (2.366m) war nicht geplant. Lag an der „super“ Ausschilderung und kostete mich ca 1 Stunde. Die Aussicht ist überragend aber ich werde kurzzeitig hektisch, da ich nicht weiß, warum ich den richtigen Weg verloren habe. Außerdem habe ich keine Lust, nochmals über das schmale Band zurück zum letzten Schild zu laufen. Ich folge meinem Gefühl und quere über eine größere Karstfläche und irgendwann finde ich den richtigen Pfad auch wieder.

In diesem Moment weiß ich noch nicht, welche „unerwarteten Folgen“ dieser Abstecher am heutigen Tag noch hat. Im Hintergrund werden aber schon die Strippen gezogen.

Auf dem 2. Gipfel, der Piz Ciampani, 2.668. Ein überragender Ausblick in alle Himmelsrichtungen. Seit 2 Stunden habe ich keinen Menschen mehr gesehen. Selbst auf der Hochfläche ist niemand mehr unterwegs.

Nach 1 Stunde und 40 Minuten wandern habe ich das erste Ziel erreicht.

Das Ziel aller Radfahrer in Italien, die „Mür Dl Giat“, die Katzenmauer. Sie ist die letzte knallharte Prüfung beim Dolomiten Radmarthon und in diesem Jahr wurden auch die Profis beim Giro d’Italia darüber gejagt. Im Winter, beim Liften, fällt sie kaum auf.

Aus den 3 Stunden wurden gut 5 Stunden.

Auf dem Gipfel mit der Wolke war ich letzte Woche. Ciampac 

Diese Muren bedrohen Corvara. Noch steht der Seilbahnmast mitten in der neuen Mure, die von rechts kommt und auch die Häuser massiv bedroht.