Radtour nach Bad Schönborn / Tag 1 (Königsetappe)

Heute Morgen bin ich gegen vier Uhr aus den Federn gesprungen und um halb sechs hab ich das Rad abfahrbereit gemacht. Dann geht es im Morgengrauen los.

Über Alterkülz geht es auf den Schinderhannesradweg und nach Simmern. Dann hinauf nach Holzbach und wieder hinab nach Tiefenbach. Hier werden die 10 Grad unterschritten.

Danach folgt der Soonwald mit seinen zwei Höhenzügen und die Nahe naht, um direkt nach dem Erreichen der Nahe in Boos auch wieder sofort zugunsten des Glans verlassen zu werden.

Dem Glan folge ich bis Lauterecken. Dann geht es lauteraufwärts. Kaiserslautern ist gegen 12 Uhr erreicht. Nach einer kurzen Stärkung folgt der ordentliche Aufstieg nach Trippstadt.

Da sehr viel Verkehr herrscht, weiche ich auf die Mountainbikewege aus. Das kostet etwas Kraft und auch Zeit. Daher wird in Trippstadt, im altbekannten Hotel Schwan, eine längere Rast eingelegt. 122 km sind die geschafft.

Nach gut anderthalb Stunden verlasse ich Trippstadt, hinauf zum Johanniskreuz, dem bekannten Motorradtreffpunkt. Hier bin ich gegen 15:00 Uhr. Nun folgt nur noch ein kurzer Anstieg auf der B48 und dann folgt eine sehr lange Abfahrt. Eigentlich wollte ich mich in ein Seitental verdrücken um auf verschlungenen Wegen nach Annweiler zu gelangen aber auf der B48 ist nichts los. Also geht es mit Tempo hinab ins Tal.

Annweiler erreiche ich gegen 16:15 Uhr. Ein toller Ort mit vielen verschlungenen Wegen entlang der Queich. Es erinnert mich stark an Colmar.

Viel Zeit zum Schauen habe ich aber nicht. Ich habe noch weit über 50 km vor mir liegen. Aber ich bin schon jenseits der 150 km für heute. Das macht Laune.

Langsam zieht sich in meinem Rücken der Himmel zu. Es wird doch nicht …? Aber jeglichen Gedanken darüber zu verschwenden kostet nur Zeit. Also einfach nur weiter strampeln.

Landau kostet noch ein paar Nerven. Immer links und rechts. Auch das kostet eine Menge Zeit. Es folgen weitere Orte, meist abseits der Hauptstraße und endlich ist Germersheim und der Rhein erreicht. Über eine große Brücke verlasse ich Rheinland-Pfalz. Es geht auf 19:00 Uhr zu.

Aber wenn ich es mir genau überlege ist es noch 3 Stunden hell und es fehlen nur noch ca. 30 km. Das sollte zu schaffen sein.

Ein letztes Mal kehre ich in einer Tankstelle ein. Dann geht es über Wiesental auf eine endlos lange Gerade in den Hardtwald. Ganze 6 km geht es nur geradeaus. Nur die Brücke über die A5 unterbricht die Monotonie. Dann folgen ein paar Schlenker und ein riesieger Baggersee und Bad Schönborn ist erreicht. Also nur noch den Schildern zum Kurpark folgen. Doch was ist das? Irgendetwas stimmt nicht. Das hab ich anders im Kopf.

Ein kurzer Blick auf die Karte sagt mir, dass Bad Schönborn zwei Kurzentren hat und ich bin definitiv auf dem Weg ins falsch Kurzentrum.

Also schnell mal die richtige Adresse ins Handy eintippen und schnurstracks dem Track folgen. Nach gut 15 Minuten stehe ich dann vor dem richtigen Haus und werde auch schon erwartet.

Nach 14 Stunden und 50 Minuten stehe ich am Ziel des heutigen Tages. 221 km sind geschafft mit 1.800 Höhenmetern. 3:15 Stunden habe ich mir an Pausen gegönnt und sogar ne gute halbe Stunde in Trippstadt geschlafen. Ich fühle mich noch immer fit und könnte auch noch etwas weiter fahren. Die Sonne versinkt langsam am Horizont und es beginnt sogar leicht zu regnen. Das war ein toller Tag. Radeln von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.

Den Abschluss verbringen wir dann noch im naheliegenden Biergarten – herrlich.

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