Kurz nach 9 Uhr starte ich bei Sonnenschein und schwülem Wetter in Richtung Gsieser Törl. Der Weg ist steil und kaum begangen.
Über 1850 Metern verlasse ich die Baumgrenze und laufe in einem einsamen Hochtal. Von einem Weg kann jetzt nicht mehr gesprochen werden. Es folgen hochmoorartige Flächen und das Wasser steht mir mal wieder in den Schuhen.
Kaum erreiche ich um die Mittagszeit den Pass kommen mir aus dem Gsieser Tal Wanderer entgegen. Keiner von ihnen steigt hinab nach St. Jakob.
Der Abstieg erfolgt zunächst auf relativ schlechtem Weg. Ab der ersten, unbewirtschafteten Alm, auf einem befestigten Fahrweg. Trotzdem benötige ich bis zur Messneralm über eine Stunde.
Pünktlich mit dem Hinsetzen beginnt es leicht zu regnen. Als etwas Ruhe einsetzt, kommt der Wirt zu mir. Ihn interessiert der Rucksack und mein bisheriger Weg. Daraufhin gibs dann noch a Schnapsel.
Gegen 15 Uhr verlasse ich die freundliche Alm. Kurze Zeit später fragt mich ein älterer Südtiroler nach meinem Weg. Auch er hat schon mehrfach die Alpen zu Fuß überschritten. Erstmals nach dem Krieg als Deutscher Lanzer, als er aus der Kriegsgefangenschaft zurück gekehrt ist.
Ich laufe noch bis 17 Uhr weiter talabwärts, bis südlich von St. Martin. Hier kehre ich im Sporthotel ein. Das waren dann heute wieder fast 1000 Höhenmeter und gut 20 Kilometer. Der Regen hat es gut mit mir gemeint. Nur die Wanderer auf der anderen Talseite wurden richtig nass. Das obligatorische Gewitter erfolgt zum Abendessen.
Hhhmm, ist das eine Kasspressknödel Suppe? Die war bestimmt lecker. Wünsche dir weiterhin eine schöne Tour.
LG Carmen, hatte ich vergessen