Marathonwanderung auf dem Rheinsteig – Etappen 5 und 6 von Rüdesheim bis Kaub

Heute Morgen bin ich im Dunklen mit dem Zug nach Bingen gefahren. Im ersten Morgenlicht verlasse ich den Bahnhof in Richtung Fähre nach Rüdesheim.

Rüdesheim erreiche ich gegen 07³⁰ Uhr. Obligatorisch laufe ich die völlig leere Drosselgasse hinauf und dann über Wingertswege hinauf in Richtung Niederwalddenkmal. Oben angekommen sehe ich das Denkmal vor lauter Nebel nicht.

Auf Höhe des Mäuseturms, nur eine Etage höher, verlasse ich den dichten Nebel und genieße die Sonne. Einfach traumhaft.

Blick über das nebelgefüllte Rheintal

Um 09⁴⁵ Uhr bin ich in Assmannshausen. Der Ort wird kurz durchquert und schon geht es wieder bergaufwärts. Auf der Höhe angekommen, verläuft der Weg meist zwischen 250 und 300 Metern. Die Auf- und Abstiege sind moderat. Nach Westen hin verschwindet die Sonne und ab kurz nach 11 Uhr beginnt Dauerregen. Hier kommt mir auch die erste Wanderin entgegen.

Um 13⁰⁰ Uhr stehe ich mitten in Lorch und beginne mit Etappe 6. Es geht steil aus Lorch bergaufwärts und unterhalb von Ruine Nollig ist auch ein bisschen Klettern auf glitschigem Schiefer angesagt. Die Stahlseile entschärfen den Abschnitt ein wenig. Es regnet munter weiter, auch bei der Umlaufung von Lorchhausen.

Um 14⁴⁰ Uhr erreiche ich mitten im Wald einen dauerhaften Weinstand, kurz vor der Grenze zu Rheinland-Pfalz in einem Seitental. Hier lege ich eine 20 minütige Pause unter Sonnenschirmen ein. Sie dienen heute dem Schutz gegen den jetzt doch stärkeren Regen. Ich verzehre meine Brote. Weit und breit ist keine Person zu sehen. Kurz nach drei verlasse ich den Platz im Wald und am Grenzschild begegnet mir doch tatsächlich noch ein wanderndes Pärchen. Das sind dann jetzt auch die letzten Personen auf dem Steig.

Es folgen, wie schon den ganzen Tag, spektakuläre Ausblicke auf den Rhein. Auch das folgende Volkenbachtal wird zuerst großräumig umlaufen um dann ganz zum Schluss doch noch kurz vor Kaub in das Tal abzusteigen. Um 16⁴⁵ laufe ich auf die Fähre. Seit gut einer Stunde scheint auch wieder die Sonne, nur leider versinkt sie gerade hinter den Hunsrücker Bergen.

Mit beginnender Dämmerung erreiche ich die Straße in Richtung Oberwesel und in Oberwesel ist es dann dunkel. Für den Aufstieg auf die Rheinhöhe benötige ich meine Leuchte. Am Aussichtspunkt oberhalb der Martinskirche vernichte ich meine letzte Verpflegung und um 19⁰⁵ erreiche ich nach gut 51 Kilometern und mehr als zwölfstündiger Wanderung mein Ziel. Ein schöner Wandertag geht zu Ende.

Die Sonne versinkt hinter den Hunsrückhöhen
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