Tag 9 – Ein etwas verunglückter Ruhetag

Nach der langen Tour gestern gehe ich es heute sehr ruhig an. Gegen halb zehn laufe ich in Richtung Bus und fahre hinab nach St. Ulrich. Von dort geht es dann zur Standseilbahn Raschötz. Beim Hinauflaufen wundere ich mich über die mir entgegenkommenden Gruppen. Für abends wäre das normal aber doch nicht am Vormittag. Wo kommen die denn her?

In der Station angekommen freue ich mich, dass die Bahn schon dort steht. Dann geht es ja gleich los. Doch die Zutrittskontrolle zeigt rot und full, seltsam.

Zwei Minuten später weiß ich mehr. Die obere Kabine ist bei der ersten Fahrt, fünf Meter vor dem Endpunkt, stecken geblieben, warum auch immer – Feierabend. Wie lange der Zustand anhält, unbekannt. Die letzten zwei Stunden hat sich das Teil jedenfalls nicht mehr bewegt.

Von daher geht es zurück zur Talstation der Seceda-Seilbahn. Hier fahre ich bis zur Mittelstation und laufe von dort den restlichen Weg hinauf zur Broglesscharte, knapp oberhalb der Broglesalm und dann hinter zur Brogleshütte im oberen Villnößtal. Auf diese Idee kamen heute nicht allzu viele Wanderer. Als ich ankomme sitzen nur ein paar Mountainbiker vor der Hütte. Einfach herrlich ruhig. Von Raschötz kommt derzeit niemand, wegen der defekten Bahn.

Da ich aber meinen geplanten Abstieg schon im Aufstieg genommen habe, beginne ich umzuplanen. Es ist noch früh, gerade mal zwölf Uhr. Der kürzeste Weg wäre jetzt durch die Panascharte. Anspruchsvoller auf jeden Fall der Steig durch die Mittagsscharte und richtig weit der Weg über das Kreuzjoch und die Roascharte. Das könnte aber evtl. ein zeitliches Problem geben.

Nach der Pause laufe ich hinab ins nächste Tal auf den Adolf-Munkel-Weg. Am Abzweig zur Mittagsscharte laufe ich vorbei, weiter auf dem Adolf-Munkel-Weg, hinauf zur Doppelalm Gschmagenhardt- und Geisleralm. Auf der Geisleralm, mit unglaublichem Blick in die Geislergruppe, lege ich nochmals eine Pause ein und beginne zu rechnen. Da im Norden ständig Schauer vorbei ziehen und bei mir auch schon seit Stunden immer wieder einzelne Tropfen fallen, nehme ich den ‘kurzen’ Weg durch die Mittagsscharte, hinüber nach Gröden.

Um 15:08 Uhr bin ich am Einstieg. Ich gehe ruhig und gleichmäßig die nun folgenden, fast 900 Höhenmeter, hinauf. Es kommt mir fast niemand entgegen. Auf halber Höhe treffe ich die letzten Personen. Sie meinen, dass ich noch mindestens eineinhalb Stunden bis zur Scharte bräuchte. Ich gebe zurück, dass ich dann schon bei Erwin auf der Sangonhütte sitzen will. Die Scharte sollte in maximal 35 Minuten erreicht sein.

Ich stapfe weiter und in etwa dieser Zeit bin ich dann auch oben. Jetzt heißt es schnell warme Sachen anzuziehen, inklusive Handschuhe. Es ist hier oben in 2.760 Metern ganz schön windig und es hat genau 3,5 Grad.

Die Handschuhe waren für den Abstieg hinab in Richtung Regensburger Hütte auf jeden Fall eine gute Wahl. Der Weg war vor zwei Jahren, als ich letztmals hier herab bin, schon mäßig. Jetzt ist er aber wirklich baufällig und an einigen Stellen wird schon heftig gearbeitet. Es liegt eine Menge Bauholz umher.

Den Ausstieg erreichen ich um 17:11 Uhr, für den Durchstieg habe ich somit zwei Stunden und drei Minuten benötigt. Bin zufrieden.

Mittlerweile kamen schon Handynachrichten, ich solle mich doch tunlichst beeilen und nicht so viele Fotopausen einlegen. Meine Schwester und die Zwillinge sitzen schon bei Erwin und haben Hunger und Durst.

An der Regensburger Hütte mache ich noch ein Photo und hänge drei Biergläser an. Wollte mich schon mal ankündigen.

Gut 15 Minuten später laufe ich über die Almwiese vor der Hütte und der Hüttenwirt kommt mir mit einem großen Bier entgegen. Ganz toll. Ein herzlicher Empfang.

Nach dem Essen laufen wir dann gemeinsam hoch zur Juac-Hütte. Hier kehren wir nochmals kurz ein und warten auf den Sonnenuntergang. Beim Abstieg ergeben sich unglaublich tolle Bilder.

Da im Dorf noch eine Veranstaltung ist, laufen wir nach dem Duschen noch eine Runde und gucken auch noch kurz bei Alex rein.

Statistik:
Reine Gehzeit gut sechs Stunden
Höhenmeter im Aufstieg gut 1.500
Weglänge 22 km

Aufstieg zur Broglesscharte

Aufstieg zur Broglesscharte

Blick aus der Scharte

Brogleshütte

Geislergruppe

Auf dem Weg zur Geisleralm

Geisleralm

Blick von der Geisleralm hinauf zu Sass Rigais und Mittagsscharte

Gschmagenhardt-Alm

Blick zurück auf die Doppelalm

Rückblick beim Aufstieg

Rückblick ins Villnößtal

Geschafft

Das Grödner Tal in Sicht

Renovierung des Steigs

Instandhaltungsarbeiten

Glück gehabt. Der Regen zieht vorbei

Ziel erreicht

Mahlzeit

An der Juac-Hütte

Beim Abstieg

Beim Abstieg

Beim Abstieg

Das Ziel in Sicht

Wolkenstein und Schlern

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