Tag 7 – Eigentlich ein Regentag

Der Wetterbericht ist wirklich richtig mies. Die ganze Nacht regnet es und es waren einige Gewitter in der Front die uns überquert hat. Wir wollten eigentlich um 8:15 Uhr mit dem Bus hoch zum Sellapass. Das hat sich erledigt.

Also mit aller Ruhe Frühstücken und dann mal weiter sehen. Die Zwillinge wollen Klettern. Evtl. ist das nach der nächsten Front am Nachmittag möglich.

Ich möchte wandern und so denke ich mir, dass ich in den zwei Stunden, die es laut Wetterbericht nicht regnen soll die Dantercepiës hoch laufe, um mich in die Panoramahütte zu verkrümeln.

Als ich aus dem Haus laufe bekomme ich eine andere Idee. Es soll erst um 12 Uhr wieder regnen. In dieser Zeit könnte ich es doch durch das einsame Val Cedul bis hoch zum Cir-Joch schaffen. Das sind knapp 900 Meter Aufstieg auf knackige fünf Kilometer aufgeteilt. Oben komme ich dann auf den Dolomitenhöhenweg 2 und von dort kann man es in gut 20 Minuten durch das Joch in die Jimmyhütte schaffen. Also los.

Langental – Einstieg ins Val Cedul

Im Val Cedul – Rückblick

Dort geht es hinauf

Noch ein Rückblick hinab in Richtung Wolkenstein

Das Cirjoch ist erreicht – Die Wolken werden dicker

Der Durchstieg ist geschafft – Die Hütte in Sicht

Kurz vor der fünfstündigen Zwangspause

Ich stehe um 11:56 Uhr am Joch – Pitchnass. Hat aber nix mit Regen zu tun. Die aufziehenden Wolken im Westen sorgen für natürliche Beschleunigung ;-))

Hier oben ist trotz Hauptsaison fast nichts los. Ein paar Fernwanderer sind unterwegs und ein paar Wanderer, die wohl nicht wissen, was sie tun. Die wollen doch wirklich rüber zur Puezhütte in dünnen Klamotten und mit Phototasche. Die werden noch ihr blaues Wunder erleben. Aber jedes Wort ist hier überflüssig.

Fünf Minuten später fallen die ersten Tropfen und als ich die Scharte verlasse regnet es sogar kurz mal stärker. Zwischendurch blinzelt noch immer die Sonne. Langsam kommen die Wolken tiefer und zum Glück sehe ich die rettende Hütte.

Um 12:30 Uhr bin ich an der Hütte. Es bleibt gerade noch Zeit um draußen ein Bier zu bestellen, dann flüchte ich hinein. Ansonsten würde das Glas gleich überlaufen.

Es beginnt zu schütten, zwischendurch auch zu hageln. Die Blitze sind verdammt nahe und bis jetzt war es schon viermal wegen Stromausfällen dunkel in der Hütte.

Ich bleibe bis um 16:40 Uhr in der Hütte. 10 Minuten vorher beginnt der Lift hinunter nach Coravara wieder zu laufen. Aus Sicherheitsgründen sind alle Lifte während der Gewitter abgeschaltet.

Als ich die Hütte verlasse, bin ich allein unterwegs. Oberhalb der Hütte verläuft ein neuer Weg hinüber zum Dantercepiës-Bahn. Es donnert noch immer in der Sella. Bei mir fallen zum Glück nur noch ein paar Regentropfen, durchmischt mit Schneeflocken. Es ist ganz schön kalt geworden. Das obere Band der Sella und die Gipfel sind weiß.

Sauwetter

Farbänderung in der oberen Etage

Schnee

Wassermassen stürzen in’s Tal

Von der Bergstation der Dantercepiës folge ich dem Weg zur Panoramahütte und dann weiter dem Weg ins Tal. Überall arbeiten Bagger um die Schäden, die in den letzten Stunden durch die enormen Wassermassen entstanden sind, zu beheben.
Kurz nach 18:00 Uhr bin ich im Tal und nach dem Duschen geht es ins Pranieves zum Abendessen. Der Abschluss erfolgt mal wieder bei Alex. An der Kirche arbeitet die Feuerwehr schon seit Stunden, um einen Wassereinbruch zu beheben.

Auf dem Weg zu Alex

Wasserschäden

Statistische Daten:
Aufstieg zur Hütte durch das Val Cedul und über das Cirjoch
Start: 09:41 Uhr
Länge: 7,36 km
Zeit: 2:51 Stunden
Anstieg: 892 Höhenmeter
Abstieg: 261 Höhenmeter

Abstieg nach Wolkenstein
Start: 16:42 Uhr
Länge: 6,60 km
Zeit: 1:37 Stunden
Aufstieg: 83 Meter
Abstieg: 711 Meter

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